Die Wurzeln

Unser Verein kann auf eine lange und sehr ereignisreiche Vergangenheit zurück blicken. Viele unserer heutigen Mitglieder waren damals noch gar nicht auf der Welt. Vielleicht ist es gerade deshalb wichtig, sich die Wurzeln einmal anzuschauen:

 

Begonnen hat alles im Jahr 1969.

 

Walter Muxel, Otto Reichart und Karl Danner haben sicher lange darüber nachgedacht und diskutiert, wie das so sein könnte, einen eigenen Verein zu gründen . . .  Auf jeden Fall gibt es einen Bescheid der BH Bregenz, dass am 14. Jänner 1969 die Bildung des Vereines:

 

Reitervereinigung Dornbirn-Haselstauden (RVDH) 

 

seine Tätigkeit beginnen kann.

 

 

 

Das hat dann alles ins Leben gerufen und 19 Schilling gekostet. Viele wissen heute gar nicht mehr, was das wert ist. Auf jeden Fall haben sich diese 19 Schilling rentiert, wenn man anschaut, was heute aus dem Verein geworden ist. Eine gute Investition! Ein herzliches Dankeschön an die Gründer des Vereines. Schön,  dass ihr so mutig gewesen seid, den Verein zu gründen!

 

Der erste Präsident war Otto Reichart.


Jetzt geht´s los

Der Beginn war sicher nicht leicht, aber von Anfang an war ein Ziel klar, was der Verein vermitteln will:

 

Die Vielseitigkeit ist die Krone der Reiterei!

 

. . . und das ist bis heute wohl so geblieben.

 

 

Der erste Medienbericht von den Aktivitäten des Vereines erschien in den "Vorarlberger Nachrichten" am Freitag, 13. Oktober 1978:

 

Mach Urlaub im Ländle

 

Auf dem Rücken der Pferde . . . 

 

Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde. Wie wahr muss dieses Sprichwort erst sein, wenn man dieses Glück auf einem besonders schönen Fleckchen dieser Erde genießt. Das sagte sich eine Gruppe von unternehmungslustigen Reitsportlern des Reitstalls Eichenhof in Dornbirn und plante einen einwöchigen Ritt "Quer durch Vorarlberg". Wie schön und abenteuerlich diese Version von "Mach Urlaub im Ländle" war, lesen Sie in diesen Impressionen aus dem "Reisetagebuch" der berittenen "Vorarlberger-Eroberer".

 

Den vollständigen Bericht über diesen Mega-Ausritt findet man im Archiv. Unvorstellbar in der heutigen Zeit, dass so etwas überhaupt möglich ist. Viele weiter "Ländleritte" sollten folgen. Sie wurden für lange Zeit ein fester Bestandteil unseres Vereinslebens.

 

Am 21. April 1981 traf sich der Verein im Gasthaus Rose, Haltlerdorf.

 

Auszug aus dem Protokoll:

 

Jugendförderung: 13 Jugendliche erhielten 170 Dressur- und Springstunden mit Reitlehrer gefördert. Im Sommer machten dann einige davon die Prüfung für den Reiterpass.

 

Sparte Wanderreiten: Im Herbst veranstalteten wir wieder den Volksritt. 88 Personen nahmen daran teil. (...) Finanziell sind wir gerade noch geschlüpft; unschönerweise haben wir vom LFV keine Förderung erhalten, obwohl wir der einzige Verein im Lande sind, der einen Volksritt veranstaltete. In Zukunft werden wir uns das überlegen müssen.

 

Im Laufe des letzten Sommers und Herbstes machten wir noch drei Alpritte, einen Ritt in den Bregenzerwald und einen Nenziger-Himmel-Ritt, an denen einige unserer Mitglieder teilnahmen.

 

Neuer Präsident wird Karl Danner, Vizepräsident Ing. Elmar Graf, Kassier Frau Katharina Hotz und Frau Erika Niederstätter, Schriftführer Ulrich Danner und Jugendwart Frau Leonie Danner.

 

Für das Jahr 1981 wurden folgende Aktivitäten vorgeschlagen:

 

Fuchsjagd

Clubabend

Volksritt

Dressurstunden und Ausritte nach Vereinbarung.

 

Ein besonderes Event fand dann am 11. Oktober 1981 statt: Der „Tag des Pferdes“ wurde in Dornbirn gefeiert. Das Ehepaar Leonie und Karl Danner aktivierten mit ihrer Ausschreibung alle Pferdefreunde daran teilzunehmen und organisierten diesen Tag.

Schöne Worte sind in dieser Festschrift zu lesen:

 

Karl Danner, unser damalige Präsident, schreibt:  

 

"Wieder einmal findet in ganz Österreich der Tag statt, der Gross und Klein daran erinnern soll, dass wir unter den Vierbeinern immer noch einen großen Freund und Helfer haben, nämlich das Pferd.

Jahrhunderte hindurch hat sich der Mensch seiner bedient und wir sollten nicht vergessen, dass das Pferd massgeblich am Fortschritt der Entwicklung beteiligt war. (. . . ) Jeder, der einmal mit einem Pferd gearbeitet hat, wird mir bestätigen, mit welch großartigem Eifer, Mut und Ehrgeiz es dem Menschen dienen, ja ihm blind gehorchen kann, hat dieser erst einmal sein Vertrauen erworben.

Darum möchte ich abschließend sagen: Das Pferd hat diesen Ehrentag verdient, feiern wir ihn miteinander!"

Dr. Karl Bohle, Bürgermeister der Stadt Dornbirn von 1981, meinte:

 

". . . dass dieser Tag für viele Pferdesportfreunde ein besonderer Tag sei. . . . In unserer übertechnisierten und - motorisierte  Zeit muss das Pferd und zwar das Pferd jeder Gattung, also sowohl das Arbeite- als auch das Freizeitpferd, das edle Zucht- oder Sportpferd wie auch der Spielgefährte des Kindes, das Kleinpferd, wieder einmal in Erinnerung gebracht werden, um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten."

Dipl. Ing. Herbert Stieger, der damalige Präsident des Landesfachverbandes für Reiten und Fahren in Vorarlberg, schreibt im Vorwort:

 

"Jeder echte Pferdefreund sollte in seinem Kalender den zweiten Sonntag im Oktober eines jeden Jahres rot und besonders dick ankreuzen: TAG DES PFERDES!  Ein wichtiges und gern wahrgenommenes Datum denen, die sich über Sinn und Zweck dieses Tages ernsthaft Gedanken machen, eine Farce bei jenen, für die das Pferd nur Sportgerät ist oder dem Prestige dienen soll."

Programm "Tag des Pferdes"

 

09.30 Uhr      Anfahrt und Sammeln aller Teilnehmer im Schorenhof Dornbirn

10.00 Uhr      Abmarsch aller Teilnehmer am Umzug durch die Stadt, über Rohrbach und Achfurt zum Eichenhof Dannen, Höchsterstraße

11.30 Uhr      Feldmesse mit Pferdesegnung, Anschließend Bewirtschaftung und Frühschoppen mit der Stadtmusik Dornbirn-Haselstauden

14.30 Uhr      Dressurvorführung von Christa Winkel

15.00 Uhr      Quadrille der CRVD, Schaufahren der Gespanne

15.30 Uhr      Lustige Reiterwettspiele der Kleinpferde und Ponys, zwischendurch Publikumsreiten 

Bei leider sehr schlechter Witterung musste man improvisieren und die Bewirtung der Gäste in die Tenne verlegen. Hier wurde dann ausgiebig gefeiert. Die Henne mit ihren Kücken war für die Festgäste ein Hit. Sie ließ sich vom bunten Treiben in der Tenne nicht aus der Ruhe bringen.

 

 

Diese Veranstaltung wurde dann am 9. Oktober 1983 wiederholt.

immer munter weiter . . .

. . . ging das Vereinsleben ab 1984: 

 

Teilnahme an der Fuchsjagd, die gewonnen wurde

Ländleritte

Tag des Pferdes 

Teilnahme am Galopprennen in Hard

Faschingsreiten

Reiterpassprüfungen

Gesellschaftliche Höhepunkt

Clubabende

und . . . 

. . . der erste Geländeritt mit allem Drum und Dran . . . 

 

Das Motto dieser Veranstaltung schrieb Xenophon, der griechische Feldherr, Geschichtenschreiber und klassischer Reitexperte vor ca. 2 400 Jahren:

 

„Das Pferd muss also imstande sein, über Gräben zu springen, über kleine Verschanzungen hinwegzusetzen und Anhöhen zu erklimmen. Auch sollte man es erproben, indem man bergauf, auf abschüssigem Boden und bergab mit ihm reitet. Denn solche Prüfungen zeigen, ob der Geist mutig und der Körper ganz gesund ist. Viele können es vielleicht nicht, nur weil sie darin noch nicht geübt sind, aber nicht deshalb weil sie keine Kraft dazu hätten. Wenn sie es aber erst einmal gelernt haben und diese Übungen beherrschen, werden sie alles gut machen, sofern sie nur gesund und nicht von schlechtem Charakter sind.“

 

Eine fast vier Kilometer lange Strecke, einfühlsam geführt durch die wunderschöne Landschaft des Rieds unter Einbeziehung der Dornbirner Ache erforderte größte Einsatzbereitschaft von Reiter und Pferd, mussten doch 12 zum Teil recht schwierige Hindernisse überwunden werden. Sieger wurde bei der Reiterjugend Markus Danner auf Mato Grosso ex aequo Carmen Frischenschlager auf Soraya.

 

Dieselbe Strecke hatten dann auch die Erwachsenen zu bewältigen, jedoch mit mehr und höheren Hindernissen. Militaryreife Szenen konnten beobachtet werden. Ein kleiner Parcours zum Abschluss war als Konditionstest gedacht.

Diesen Bewerb  gewann Willi Gayer auf Indigo.

 

Geländeritt CHR 19. und 20. Oktober 1985

Reiterpassprüfungen, Lizenzprüfungen, Geländeritt für Wanderreiter (12 feste Hindernisse, 3,5 km), Dressurprüfung (Aufgabe V1), Geländeritt Kl. A (15 Hindernisse bis 90 cm hoch, bis 140 cm weit, 3,5 km), Geländeritt Kl. A/L (20 Hindernisse bis 100 cm hoch, bis 250 cm weit, 4,5 km)

Auszüge aus der Festschrift:

 

Abendgebet eines Schulpferdes

 

Vergangen ist des Tages Last

Mir schien sie heut unendlich fast.

Soeben ging die Stalltür zu –

St. Georg schenk mir gute Ruh.

Vergib dem Maier, welcher heute

Mich wieder einmal kräftig bleute.

Vergib mir, dass zu guter Letzt

Ich ihn dann einfach abgesetzt.

Und lass ihn künftig lieber fort,

Bekehre ihn zum Autosport.

Ich bitt dich, denn mein Kreuz ist schlapp

Nimm Müller ein paar Kilo ab.

Gib Sitz ihm, Schenkel und Verstand

Und eine nicht zu harte Hand.

Lass meine Reiter sich befleißen,

Mich nicht mehr so im Maul zu reißen.

Und dass sie mir mit scharfen Sporen

Nicht immer in die Flanken bohren.

Ich danke Dir, dass dann und wann

Mich jemand reitet, der es kann!

 

 

Rudolf Sohm, der Bürgermeister, übernahm den Ehrenschutz dieser Veranstaltung und schreibt:

 

"Ich freue mich sehr, dass nach längerer Pause wieder einmal ein derartiges Turnier in unserer Stadt zur Austragung gelangt und Dornbirn somit zum Treffpunkt zahlreicher Aktiver und Freunde des schönen Reitsports wird."

Der Verein hat inzwischen über 30 Mitglieder, die aktiv an der Organisation und Durchführung des Turniers mithelfen.

Geländeritt CCL 18. und 19. Oktober 1986

Die Bewerbe werden erweitert und zum ersten Mal nehmen auch Reiter aus dem Ausland am Turnier teil. 51 Pferde starten in den verschiedenen Geländeritten (Kl A, Kl A/L). Hier taucht auch zum ersten Mal das Pferd Merlin auf, der Wallach bewältigte als junges Pferd seinen ersten Geländeritt. Viele weitere sportliche Erfolge sollten folgen. Merlin erhielt das Gnadenbrot auf dem Hof und ist 2016 verstoben. 

 

 

In der Festschrift stellt sich der Verein vor . . . 

 

Wir sind ein relativ kleiner, aber recht aktiver Verein. Da unsere Mitglieder vorwiegend Wanderreiter sind, ist unsere Stärke Wanderritte jeder Größenordnung. Damit das Niveau unserer Reiter steigt, wird aber zwischendurch fleißig Schule geritten. Wir haben einen schönen Dressur- und Springplatz zur Verfügung und an vier Abenden der Woche haben wir die Möglichkeit in der Halle zu reiten.

Früher oder später macht fast jeder Wanderreiter die Erfahrung, dass das Geländereiten viel mehr Spaß macht, wenn man sein Pferd richtig beherrscht. Und das muss er dann eben im Viereck lernen. Auch die Überwindung von Hindernissen gehört dazu.

Jugendförderung wird in unserem Verein großgeschrieben. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, sehr kostengünstig zu reiten bzw. das Reiten zu lernen.

Für den geselligen Teil unseres Vereinslebens steht uns ein gemütliches "Rittarstüble" zur Verfügung. Da wird dann meistens noch sehr lebhaft "nachgeritten".  Die Theorie gehört ja schließlich auch dazu. Wie auch das Gemütliche, das bei uns keinesfalls zu kurz kommt!

. . . und der Ländleritt wird beschrieben:

 

Etwas Besonderes wird von unserem Verein alljährlich im September veranstaltet, und zwar die "Ländleritte". Da wird unser schönes Heimatland auf dem Pferderücken durchstreift und unsere Reiter geraten auf diesem acht bis neun Tage dauernden Ritt in Täler und auf Alpen, von denen sie noch nicht einmal den Namen gehört haben. Gut zu Fuß müssen diese Reiter allerdings sein, denn so manches Stück der Wege bergauf oder bergab, muss wegen seiner Steilheit auf Schusters Rappen bewältigt werden. Kommt man bei diesen Touren doch auf Höhen um 2000 m. Genächtigt wird auf Alp- oder Schutzhütten. Die Pferde finden meist noch ein letztes Gras, das von ihnen sehr geschätzt wird und verbringen die Nächte je nach Wetter und Unterkunft auf der Weide oder im Stall. "Futternachschub" für Mensch und Tier kommt vom heimatlichen Stall, die Versorgung klappt immer vorzüglich. Gar oft verbringen einige Mitglieder unseres Vereins, die mit dem Proviantlieferer an die Stützpunkte mitgefahren sind, die halbe Nacht mit den Reitern, am Lagerfeuer oder in einer gemütlichen Hütte, bei "Reiterlatein", Essen, Trinken (der Glühwein wärmt so schön), man hat so viel zu erzählen . . . die Zeit verrinnt . . . die Kameradschaft wächst . . . die Nacht ist gar nicht lange und geschlafen muss ja auch noch werden, morgen gibt es wieder einen strengen Tag.

Es wird immer ein Rasttag eingeplant, sodass die Möglichkeit besteht, an einem besonders schönen Ort, oder wenn das Wetter gar zu schlecht ist, einen Tag zu bleiben.

Der Führer dieser Ländleritte, Karl Danner, geprüfter Wanderreitführer, ist Meister im Improvisieren und jeder Situation gewachsen. Wenn ein Felsdurchgang zu schmal ist, sattelt er eben ab und führt die Pferde durch; wenn ein alter Saumpfad zu gefährlich aussehen könnte, bestellt er beim Petrus Nebel, dann hat man keine so gute "Talsicht"! Seine Stärke ist, dass er jedem Reiter das Gefühl gibt, dass ihm unter seiner Führung nicht viel passieren kann. (Karle richt´s!) Bis jetzt waren alle diese Ritte volle Erfolge. Die Pferde waren am letzten Tag noch so frisch und munter, wie am ersten und da und dort gab ihr Übermut Anlass zu Gelächter, wenn der Reiter Mühe hatte, ein paar Luftsprünge "auszusitzen", wenn eine "galoppverdächtige" Wiese auftauchte.

Unser wunderschönes Ländle gibt natürlich einen einmaligen Rahmen für dieses Unternehmen mit seinen Bergen, Seen, Alpen und Tälern und nicht selten hört man den Stoßseufzer eines Reiters: min Gott, ist es hier schön, da müsste man bleiben können, so eine Woche mit Freunden und Pferden auf diesem herrlichen Stückchen Erde! Die Pferde werden in dieser Woche natürlich auch zu guten Kameraden, man bekommt so richtig das Gespür für sie. Und wenn die neun Tage dann dem Ende zugehen, dann stimmt es so richtig, wenn es klingt: Mein Zuhause ist der Rücken der Pferde . . . 

 

 

Auf der Jahreshauptversammlung am 18. März 1986 wird auf vielfachen Wunsch der Vereinsname geändert. Ab diesem Tag lautet unser Vereinsname „Reitervereinigung Eichenhof Dornbirn“.

Karle schreibt in der Festschrift:

 

"Nachdem unser letztjähriges Geländeturnier mit Dressur und Geländeritt auf reges Interesse gestoßen ist, machen wir heuer einen weiteren Schritt in Richtung Große Vielseitigkeit:

eine Kurzvielseitigkeit.

Die Reiter mit Lizenz können zwischen den Bewerben A und L wählen, und am Samstag können sich die Wanderreiter im Wettkampf messen.

 Ca. 70 Pferde aus Vorarlberg, Tirol und der Schweiz starten in den verschiedenen Bewerben."

 

"Neue", am 19. Oktober 1987:

 

Ein beachtliches reiterisches Niveau, prompte Organisation und reges Publikumsinteresse ließen das Gelände-Reitturnier der Reitervereinigung Eichenhof in Dornbirn am Wochenende zu einem Höhepunkt des Vorarlberger Reitsports werden. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Vorarlberger Reiterei zunehmend in weiblicher Hand ist.  (. . .) Auffallend viele Damen gingen an den Start und demonstrierten damit, dass der Reitsport auf breiter Basis zunehmend zur Domäne der Reiterinnen wird. 

Sylvia Hämmerle (CRVD) auf Baroness gewann die Vielseitigkeit der Klasse A.

An die Vielseitigkeit der Klasse L wagten sich nur zwei Reiter heran: Stephan Rantner, der Tiroler Meister der Vielseitigkeit, auf Lanzelot verwies Hausherr Karl Danner auf Felix auf den zweiten Platz.

Den Sieg im Geländeritt für Wanderreiter holte sich Carmen Frischenschlager auf Firebird.

 


1988 gönnte sich unser Verein eine Pause. Im kommenden Jahr sollte ein nächster Schritt gemacht werden:

 

Nach 20jähriger Pause wird die Vorarlberger Landesmeisterschaft in der Vielseitigkeit wieder durchgeführt.

 

 

Vielseitigkeitsturnier CCR -  20. bis 22. Oktober 1989

 

Landesrat Anton Türscher schreibt in der Festschrift:

 

"Vereine, wie der Ihre, wollen Ihren Mitgliedern die Möglichkeit bieten oder verschaffen, neben den beruflichen Tätigkeiten und dem damit verbundenen Stress einen Ausgleich in der Natur und über das Tier in Verbindung mit der Natur zu bieten. Im weiteren kann der sportliche Wettbewerb die Aktivitäten und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb einer Gemeinschaft beträchtlich stärken. Denn fairer Wettbewerb fördert die Eigenschaften persönlicher Einsatz, Willenskraft und Fairness gegenüber den Bewerbern."

 

Oskar Bösch, Präsident des Landesfachverbandes für Reiten und Fahren in Vorarlberg:

 

"Da es heutzutage sehr schwierig ist, Geländestrecken zu bekommen, dankt der Landesfachverband Vorarlberg der Familie Dannen sowie dem Reitverein Eichenhof für die Organisation dieses Turniers und insbesondere allen Grundbesitzern, die durch ihr Verständnis für unseren Sport die Durchführung dieser Veranstaltung erst ermöglicht haben. Den Reitern aus Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg, sowie unsere Schweizer Freunden wünsche ich einen schönen Verlauf der Veranstaltung bei gutem Wetter."

 

VN, 24. Oktober 1989 hier

 

Sieger Klasse L: Karl Danner auf Mato Grosso

Sieger Wanderreiten: Johannes Danner auf Cassandra


Diese Landesmeisterschaft für Vielseitigkeit wird ein Fixtermin im Vorarlberger Reitsport. Unser Verein bemüht sich Jahr für Jahr um eine perfektere Organisation. Die Veranstaltung wird größer und größer. Zeitungsberichte sind im Archiv zu finden.

 

Hier einige Zitate aus den Festschriften:

 

Fredy Mayer, Landesrat, 1990:

 

"Vielseitigkeitsbewerbe gehören zu den aufwendigsten und selektivsten, da sie, wie keine andere Sparte, Vertrauen und Einheit zwischen Reiter und Pferd verlangen."

 

Oskar Bösch, Präsident des Landesfachverbandes, 1991:

 

"Lobenswert ist, dass auch für Freizeit- bzw. Geländereiter ein lizenzfreier Bewerb ausgeschrieben ist. Damit wird es auch der größten Gruppe der Vorarlberger Reiterfamilie ermöglicht, sich im fairen Wettkampf zu messen und wertvolle Erfahrungen im Geländereiten zu sammeln."

 

Fredy Mayer, Landesrat, 1992:

 

"Gerade durch die unmittelbare sportliche Zusammenarbeit mit Tieren kann verstärkte Sensibilität gegenüber der Natur und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Tier gefördert werden."

 

Anton Türtscher, Landesrat, 1992:

 

"Freude am Pferd in der Natur und sportlicher Ehrgeiz sind die Triebfeder, immer wieder die Mühe und Arbeit einer solchen Veranstaltung auf sich zu nehmen. Das Ergebnis für die Beteiligung ist aber für jeden Teilnehmer persönlich gegeben und bindet darüber hinaus die Mitglieder an ihren Verein."

Vereinsaktivitäten 1990 - 1999

1990      Bezug der eigenen Reithalle 

1991      1. Vereinsmeister: Markus Danner 

 

Die Liste der kommenden Vereinsmeister findet man hier.

Karl Danner meinte zu den Vereinsmeisterschaften (Protokoll vom 18. Februar 1994):

 

"Es zeigt sich natürlich wieder einmal, dass beim Reiten zum Gewinnen eben zwei dazugehören. Wenn zwischen Pferd und Reiter Meinungsverschiedenheiten bestehen ist der Bewerb vorbei, noch bevor die Reiterin oder der Reiter richtig zum Reiten gekommen ist. Wenn man aber die Noten der meisten Teilnehmer mit dem Vorjahr vergleicht, kann man doch eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung feststellen. Ich kann nur sagen: weiter so, es geht ja bei den meisten auf und ab, vielleicht hatten heuer wieder andere das Glück. Laut den Olympischen Gedanken ist ja DABEISEIN alles, und was wäre eine Vereinsmeisterschaft, wenn nur die starten würden, die echte Siegeschancen hätten."

 

 

 

In diesem Jahr wird beschlossen, keine Landesmeisterschaft durchzuführen. Die Mitgliederzahl ist stetig am Steigen:

55 Erwachsene und 8 Jugendliche sind inzwischen Vereinsmitglieder. 

 

Fixe Veranstaltungen in diesen Vereinsjahren: 

  • Kinderreitkurse
  • Faschingsreiten
  • Ländleritte
  • Reiterball
  • Clubabende
  • Geschicklichkeitsturnier für Jugendliche
  • Ritterfest
  • Schitag
  • Hausfrauenritt
  • Geländetraining
  • "Graglaritt"
  • mehrtägige Ausritte
  • Ostermontagritt
  • Silvesterritt 
  • Maskenball
  • Käsknöpflepartie
  • Fuchsjagt
  • Reiterpass
  • Reiternadel
  • Sommerball

VN, 29. Juli 1994:

Protokoll, 12. Jänner 1995:

Hannes und Karle konnten bei der Qualifikation für die EM die Plätze 3 und 5 belegen und wurden nach Italien eingeladen, wo Hannes gewinnen konnte, Karle belegte den 3. Platz. Bei der Europameisterschaft waren beide in der Mannschaft und gewannen mit dieser Bronze.

Vielseitigkeitsturnier CCN 1995

Zeitungsberichte hier

 



Das Jahr 1996 war für die Familie Danner wieder ein internationales Jahr!

Die Jahre 1997, 1998 und 1999 waren in allen Bereichen eine aktive und erfolgreiche Zeit.

 

Durchführung des 1. Kinderreitkurses

Bericht  hier


Internationale Erfolge


Vielseitigkeitsturniere

Zitate aus den Festschriften:

 

1997

 

Landesrat Mag. Siegi Stemer:

"Auf Grund der internationalen Ausschreibung der Bewerbe dürften zahlreiche Nennungen ausländischer Gäste, aber auch leistungsstarke ReiterInnen aus den österreichischen Bundesländern erwartet werden."

 

Bürgermeister  Rudolf Sohm:

"Die Reitervereinigung Eichenhof Dornbirn ist ein Beispiel für Privatinitiative bei weitgehendem Eigenengagement, die sich besonders im Bereich des Wanderreitens und der Vielseitigkeit herausgetan hat."

 

Landesrat Ing. Erich Schwärzler:

"Hohe Fitness, gegenseitiges Vertrauen, Geschicklichkeit, schnelle Reaktion, überlegene Beintechnik, überdurchschnittliches Steh- und Galoppvermögen sowie die Möglichkeit, gegebenenfalls alle Reserven zu mobilisieren, zeichnet diesen hochspezialisierten reitsportlichen Wettbewerb besonders aus."

 

1998

 

Landesrat Mag. Siegi Stemer:

 

"Die Dressurprüfung ist der Spiegel von Gehorsam und Geschmeidigkeit in den verschiedenen Gangarten und erfordert von Pferd und Reiter hohe Disziplin und Präzision; Eigenschaften, die auch für die Geländeprüfung erforderlich sind."

 

 Landesrat Ing. Erich Schwärzler:

 

"Die Pferde sind heute ein wichtiger Teil unserer Freizeit. Mit landesweit rund 2.800 Pferden bei über 900 Pferdehaltern erlebt der treue Weggefährte und Sportkamerad des Menschen im Ländle einen neuen Aufschwung."

 

Präsident Karl Danner:

 

"Die Ponyreiter können ihre Fähigkeiten bei einem Flachrennen unter Beweis stellen."

 

1999

 

Präsident Karl Danner:

 

Für die Ponyreiter veranstalten wir heuer erstmals eine Vielseitigkeits-Landesmeisterschaft. Ich wünsche den jungen Reitern einen guten Einstieg in diese Disziplin."

 

 





Die Vielseitigkeit - Festschrift 1999

Die Vielseitigkeit, entstanden aus der Military, ist eine Sportart, die hohe Qualität bei Pferden und Reitern erfordert. Es sind meist 3-Tages-Turniere, da die Vielseitigkeit aus mehreren Teilprüfungen besteht:

1. Die Dressurprüfung

Sie soll zeigen, ob das Pferd den erforderlichen Gehorsam sowie die nötige Frische und Geschmeidigkeit besitzt, um die natürlichen und verstärkten Gangarten vorzuführen, die für das Geländereiten charakteristisch sind.

Die Dressuraufgabe besteht aus mehreren Lektionen, bei denen von den Richtern Noten von 0 - 10 vergeben werden. Das ergibt die maximale Gutpunktezahl. Mittels eines Umrechnungsschlüssels werden daraus Fehlerpunkte errechnet.

2. Die Geländeprüfung

Sie soll das Galoppiervermögen, die Ausdauer und die Sprungkraft des Pferdes beweisen, besonders aber das Einfühlungsvermögen des Reiters in die Fähigkeiten und Kräfte seines Partners.

Zuerst ist eine Wegstrecke innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit zu absolvieren. Sie dient dem Aufwärmen und Lösen der Pferde.

Anschließend geht es auf die Querfeldeinstrecke.

Das Überschreiten der Idealzeit, Fehler an den Hindernissen oder ein Sturz ergeben die Gesamtfehler, die dann mit den Fehlern aus der Dressur das Zwischenergebnis nach Dressur und Gelände ergeben.

3. Die Springprüfung

Nach der Geländeprüfung werden die Pferde vom Tierarzt untersucht und dabei wird festgestellt, ob sie zur anschließenden Springprüfung zugelassen werden.

Die Springprüfung ist in der Vielseitigkeit eigentlich nur mehr eine Konditionsprüfung. Sie ist der Nachweis, dass die Pferde nach dem anstrengenden Dauertest ihre Geschmeidigkeit, Leistungsbereitschaft und den Gehorsam erhalten haben.

Fehlerbewertung

Querfeldeinstrecke

  • Erste Verweigerung, Ausbrechen, Volte des Pferdes am Hindernis (wenn das Hindernis bereits angeritten wurde) ergibt 20 Strafpunkte
  • Zweite Verweigerung usw. ergibt 40 Strafpunkte
  • Dritte Verweigerung usw. bewirkt den Ausschluss
  • Sturz eines Reiters in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Sprung ergibt 60 Fehlerpunkte
  • Springen eines bereits genommenen Hindernisses führt zum Ausschluss
  • Springen eines Hindernisses in falscher Reihenfolge führt zum Ausschluss

Springprüfung in erlaubter Zeit und Fehler

  • Abwerfen eines oberen Teiles eines Hindernisses - 5 Strafpunkte
  • Erste Verweigerung - 10 Strafpunkte
  • Zweite Verweigerung - 20 Strafpunkte
  • Dritte Verweigerung - Ausschluss
  • Erster Sturz des Reiters oder des Pferdes - 30 Strafpunkte
  • Zweiter Sturz des Reiters oder des Pferdes - Ausschluss
  • Unkorrigiertes Verreiten - Ausschluss
  • Springen eines Hindernisses außerhalb der Reihenfolge - Ausschluss

Grundsätzlich beruht die gesamte Wertung bei der Vielseitigkeit auf einer Minusbasis, bei der alle Fehler den Negativsaldo erhöhen. 

Gewonnen hat somit der Teilnehmer mit der niedrigsten Punktezahl.